PdutiB

Ja, ich bin auch Chefin einer jungen aufstrebenden Partei – die Partei der unterdrückten, trotzdem intelligenten Blondinen, kurz PdutiB.

Mein Parteiprogramm (aus Comedy, Kabarett und Musik, gespickt mit Theaterelementen) konnte ich erfolgreich auf Bühnen in Hamburg, Essen und Halle aufführen. In Essen wurde ich entdeckt und zwar von Juts, einer Freundin von Gerburg Jahnke. Ich bekam den Kontakt vermittelt für das Pantheon-Theater zur Vorbereitung auf einen Auftritt in „Ladies Night“. Doch dann wurde ich schwer krank. Wenn man einmal draußen ist, kommt man nicht wieder rein. Die Fernsehszene ist schnelllebig. Doch das ist nicht so schlimm, auch ich bin schnelllebig in meiner Kunst. Das eint mich übrigens mit Stoni. Ein Programm wird 4-5x höchstens aufgeführt, dann wird schon wieder etwas Neues geschrieben.

Dies ist meine CD, aufgenommen im Studio vom wunderbaren Alexander Precht. Es gibt eine lustige Episode. In meinem (hoch wissenschaftlichen) Programm erläutere ich, dass die Blondinen ihr Wasserstoffperoxid gespendet haben, damit das Leben auf der Erde entstehen kann. Dann erzähle ich Blondinenwitze als wahre Begebenheiten. Zum Schluss sterben immer die Blondinen. Ganz nach Berthold Brecht gibt es eine Puppe, die statt meiner auf die Bühne geworfen wird (vom Puppenbeauftragten). Ich bin nicht gut im Basteln, also schaute ich im Netz, wo ich eine Puppe herbekomme, die mir ähnlich sieht. Und siehe da: Gummipuppen.de unterstützte damals künstlerische Projekte. Sie schickten mir eine aufblasbare Gratispuppe zu, die so aussah wie ich und die gleichen Sachen trug. Immer wenn ich „verreckt“ gesagt habe, musste der Puppenbeauftragte die Puppe Pamela-Samantha auf die Bühne werfen und der Schriftführer musste Strichliste führen, wie viele Blondinen sterben mussten (natürlich waren es am Ende 42).

Eine andere lustige Story gab es in Hamburg. Ich führte nur Teile meines Programms auf. Im Saal saßen fast nur Rentner. Keiner von ihnen lachte und ich wollte schon aufgeben (gemäß meines Lieblingsfilmes „Fame“ nenne ich diesen Effekt den „Raoul Garcia-Effekt“). In der Pause gaben die Künstler Autogramme. Alle Stände waren leer, außer meiner, da standen die älteren Damen und Herren und wollten wissen, wo sie bei der Wahl am Sonntag ihr Kreuz machen sollten. Ich hätte sie überzeugt. Sie meinten das wirklich ernst! Im Nachgang finde ich übrigens diese Story nicht ganz mehr so lustig, sondern sehr erschreckend. Wie schnell es geht, Menschen zu manipulieren.